Das Wunsch-Flug-Projekt

An den drei ersten Donnerstagen im Dezember 2005 flogen abends von 18.00 – 19.30 Uhr in Singen und in Gailingen Wünsche. Es waren über 100 Wünsche von Rehabilitanden des Hegau-Jugendwerks und Schülern der Singener Schillerschule (Grund-, Haupt- und Werkrealschule), die gefasst in einer Powerpoint-Präsentation von einem Beamer an eine Hauswand projiziert wurden.

 


Die fliegenden Wünsche in der Singener Erzbergerstraße

Das von dem Sonderschullehrer und Kunsttherapeuten Jörg Rinninsland initiierte Projekt war in Kooperation der Gailinger Krankenhausschule und den Kunsterziehern der Schillerschule entstanden und setzte frühere Kooperationen fort.

Die Grundidee war einfach. In der Kunsttherapie wird gerne genutzt, dass der Malende im Schaffen einer Bildwirklichkeit auch seine tatsächliche Wirklichkeit ordnet und diese dadurch besser greifbar macht. Gerade in Situationen, in denen man vor Unbestimmtem wie beispielsweise der Zukunft Angst hat, hilft es, sich in dem Moment zu malen, in dem alles zu einem guten Ende gekommen sein wird. Ein durch Malen konkret gewordenes Leitbild kann Zuversicht und Motivation fördern und über diesen Weg tatsächlich die Wahrscheinlichkeit der Wunscherfüllung erhöhen.


Die fliegenden Wünsche auf dem Gelände des Hegau-Jugendwerks

Schüler des Hegau-Jugendwerks wie der Schillerschule sind oft in solchen Lebenssituationen: Werde ich wieder an meine Schule zurückkehren können? Werde ich meinen Traumberuf erlernen können? Werde ich wieder laufen können? Wird meine Familie mich weiter unterstützen können?  sind mögliche Fragen. Da gibt es Wünsche, die kranke wie gesunde Schüler gemeinsam haben, es gibt aber auch Wünsche an das Leben und das soziale Umfeld, dies sich deutlich unterscheiden.

Für dieses Projekt hatten Schüler beider Schulen sich in der Situation gemalt, in der ihr Wunsch eingetreten ist. Dazu formulierten sie diesen Wunsch in einem erläuternden Satz. Diese Wünsche wurden zu einer Präsentation zusammengestellt, in der die Wünsche gesunder und kranker Schüler unkommentiert und gemischt hintereinander dargestellt werden. Wichtig für dieses Projekt war der Umstand, dass die Wünsche dabei durch die Luft fliegen. In einer eher magisch-mystischen Vorstellung konnten sie bei einer Projektion vom Wind erfasst und zu den Göttern getragen werden, die so davon erfahren und für die Erfüllung sorgen könnten. Auch war das Wissen um das zeitgleiche Präsentieren der Wünsche in der Singener Innenstadt und im Gailinger Hegau-Jugendwerk für die Wünschenden verbindend und damit stärkend.

Wer Interesse an der Power-Point-Präsentation hat, kann Sie unter schriftenreihe@hegau-jugendwerk.de gegen die Schutzgebühr von 2€ anfordern.






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